Geschichtliche Entwicklung des Voßkottens und der Floth

Die Siedlung liegt auf geschichtlichem Boden. Der Name könnte abgeleitet werden von dem  Sandboden, auf dem die Siedlung liegt. (Voß - Fuchs) und der Endung- Kotten, ein Nebengebäude des ehemaligen Amtshofes Schulze Homoet-Ostenfelde - Homodinch(Codex trad. West. Li. III, V. Wilmans, Urkundenbuch 139 u. 660). Die Siedlung steht auf einem sandigen Gelände, auf dem sich "die Füchse Gute Nacht sagten".

Wenn vom geschichtlichen Boden die Rede ist, so muss man bemerken, dass es früher in Greven drei Gerichte gab, auf denen Übeltäter abgeurteilt wurden. Das älteste Gericht, welches Greven besaß, war das Gericht "Up ter Meest", welches in der Bauernschaft Westerode (abgeleitet aus "westliche Rodung")  mitten in der Heide in der Nähe des Amtshofes Schulze Homoet-Ostenfelde (heute Holle) lag. Dreimal im Jahr war dort eine Gerichtsverhandlung zu einer Zeit, als es noch kein Ordnungsamt und Polizeikräfte gab. Jedermann musste auf  dem Gericht erscheinen. Für einige Bauern war das ein Weg von über zwei Stunden. Das Gericht "Up ter Meest" lag etwa 600 m vom alten Gutshof Homoet-Ostenfelde entfernt. Dieser Hof liegt an der Grenze zwischen Greven  und Altenberge. Strahlenförmig führen noch heute einige Wege zu dem Fleckchen Erde, auf denen unsere Urgroßväter lange Zeit an den Gerichtstagen teilgenommen haben.

1724 ließen die beiden Fürstbischöfe Clemens-August und Maximilian-Friedrich den Max-Clemens-Kanal bauen. Dieser Kanal lag also vor der Haustür der jetzigen Wirtschaft Voßkotten. Er hatte vor gut 200 Jahren eine immense Bedeutung, weil er neben der Ems die zweite Wasserstraße unserer Heimat war. Die  Bischöfe hatten sich mit dem Bau eine geniale Idee ausgedacht. Der Kanal sollte die Stadt Münster mit Holland und der Nordsee verbinden. Er sollte in zwei Abschnitten gebaut werden: Der erste Abschnitt sollte bis zur  "steenernen Sluse" gehen, das ist da, wo der Kanal auf die Nordwalder Straße stößt, und der zweite Abschnitt bis Clemenshafen bei Mesum. Aber er wurde aus Kostengründen vorläufig nur bis Maxhafen gebaut.

Der Kanal konnte nicht in Gang gehalten werden, weil er unrentabel war. Es kostete zuviel  Geld, um ihn weiter zu bauen; die Ufer bröckelten ab und der Boden musste zu oft ausgehoben werden. So musste er um 1800 langsam verfallen, zumal Pläne für den Bau des Dortmund-Ems-Kanals und der Eisenbahn in der Schublage lagen.  Heute liegt der Kanal stumm und vergessen der Siedlung Voßkotten zu Füßen. Er gehört aber heute noch zu den Sehenswürdigkeiten unserer Heimat.

Auch die "Alte Rheinische Landstraße", die erste Landstraße Grevens, berührte das  Gebiet Voßkotten-Floth am Rande. Sie zog sich an manchen Stellen eng am Max-Clemens-Kanal hin. Sie ging von Münster-Greven-Emsdetten-Rheine- Meppen nach Friesland bis hin an die Nordsee. Auf dieser Straße zogen die Händler aus dem Norden, aber auch aus dem Süden mit ihren Waren auf den berühmten Grevener Markt. Die Straße hatte viele Bezeichnungen: Sandruper Damm-Sprakeler Stiege-Wichtruoer Damm.

Wir erkennen deutlich aus der Vorgeschichte, dass der Voßkotten früher schon ein Ort von  zentraler Bedeutung war. Doch die Besiedlung um den Voßkotten war gegenüber heute klein. So zählte man um das Jahr 1900 in einem Umkreis von ca. 1 km nachstehende Höfe bzw. Häuser.

 

Hilgenbrink

- heute Königskötter

Schmitz

- heute Kurney

Kleibolte-Wigger

 

Semesdiek

 

Venschott

 

Kettler

- heute Semesdiek

Ottenjann

- heute Elferich

Ausmann

 

Zweihaus

 

Ernsting-Witte

 

  

In dem Nebengebäude (auch Kotten genannt) von Gut Schulze  Homoet-Ostenfelde, wurde durch den Pächter Karl Wulfert eine Gastwirtschaft nebenbei betrieben und später von dem Pächter Brüning weiter geführt. Es durften nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt werden(auch Reformwirtschaft genannt). Im Jahre 1931 kaufte B. Vennemann die Gastwirtschaft und umliegendes Gelände für eine kleine Landwirtschaft.

1938 erwarb der Vater des jetzigen Besitzers Josef Temme die Gaststätte und  Ländereien. Er bemühte sich um eine Vollkonzession die ihm nach langem Bemühen erteilt wurde. Die Gaststätte wurde nach und nach weiter ausgebaut. Zu der Zeit führten sieben Wege zum Voßkotten, meist Sandwege, außer der Straße von Greven nach Hansell.


große Darstellung...

(Die Vereinsgründer: Josef Krumbeck, Johann Wagner, Otto Trautmann, Heinrich Kleibolte, Josef Lubnau, Willi Venschott)

Mit Aufteilung der Ländereien von Schulze Homoet-Ostenfelde durch die Siedlungsgesellschaft "Rote Erde" im Jahr 1931 nahm die Besiedlung auf der Floth durch kleine landwirtschaftliche Betriebe und durch den Neubau von Wohnhäusern "Am Voßkotten" zu. Die eigentliche Siedlung entstand nach dem II. Weltkrieg durch Neubau weiteren Wohnhäuser. (1950).


Durch die verstärkte Ansiedlung und zum Teil auch wegen der Zwistigkeiten zwischen den „Ureinwohnern" und den „Zugezogenen" kam 1959/60 der Gedanke auf, einen Schützenverein zu gründen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Anwohner Mitglieder der Schützenvereine Westerode, Aldrup oder Hansell. Wohl aufgrund der starken Persönlichkeiten der Gründer und Initiatoren wurden hierbei die Bauernschaft der Floth und die Neusiedler zusammengeführt.

Die Familien, die rund um den Vosskotten wohnten und nicht der Werkssiedlung angehörten, ergänzten die Mitgliedschaft und im Jahr 1960 wurde offiziell der Schützenverein „Vosskotten-Floth“ gegründet.

große Darstellung...

(Gründungs-Vorstand: Josef Krumbeck, Aloys Zweihaus, Heinz Hegemann, Josef Brüggmann, Josef Holtschulte, Klemens Bredenbeck, Josef Lubnau, Johann Recker)

 

Textauszüge & Bilder wurde freundlicherweise von Dirk Pomplun zur Verfügung gestellt